DigiTech SDRUM – HOW TO: Sync mit Looper

Kein Taktgefühl?!

Es ist zum Mäusemelken: Wer ein Drumcomputer benutzt, den es auch in Pedalform gibt, der wird mit seinem Looper bemerken:

Was anfangs noch ON-CLICK war, ist nach einigen Durchläufen ordentlich auseinandergewandert und ab einen gewissen Grad wird dann peinlich… Abhilfe schafft nur eines: MIDI-SYNC und hier erkläre ich, wie es beim SDRUM eben doch geht und warum es notwendig ist.

Warum müssen wir DRUM und LOOP synchronisieren?

Zum einen liegt es natürlich an uns Musiker: Der eine hat mehr, der andere weniger Taktgefühlt – Aber weniger ist doch eher selten. Bei vielen hapert es einfach daran die Gehirnsignale rechtzeitig vom Fuß umsetzen zu lassen. Da gibt es immer eine Verzögerung! (Kennen wir vom Autofahren: Wenn wir „denken“ dass wir bremsen, vergeht immer eine Zeit, bis das Fuß das Bremspedal durchtritt).

Bei den sehr guten Musikern, die etliche Stunden pro Woche oder gar am Tag ihren Stoff üben und trainieren (kurzum: Profis, die auch mal gerne Stadien füllen…) trifft eine sehr schnelle eigene Reaktionszeit auf eine extrem gute Hardware, die ihrerseits wenig Verzögerung zwischen „Schalter betätigt“ und „Aufnahme gestartet/gestoppt“ aufweist.

Wenn die Schnipsel, die man loopen möchte dann noch lang genug sind, also einige Takte – Dann kann es sein, dass die Besten auf der besten Hardware ein Liedchen zusammentückeln, ohne dass es Versatz gibt.

Für mich Normalsterblichen ist das Utopie. Wenn ich es nicht versemmel, dann ist die Latenz meines Loopers, der nicht schlecht ist! Aber der systembedingt eine immer unterschiedliche Latenz (Verzögerung) aufweist.

Im freien Spiel und wenn man den Rythmus ebenfalls in den Looper einspielt, dann spielt diese Latenz nicht die größte Rolle, wenn sie sich in Grenzen hält. Also allen, die hier meinen: „Ich Trommel rein auf der Akustikgitarre und spiele dann zig mal drüber und das geht Minutenlang ohne Versatz!“ – ACH NEE! Logo… aber „trommelt“ es bei euch in Variationen, spielt ihr einen Übergang und läuft gleichzeitig ein Fill-In? Ending und Intro sind auch da?

Nein?! Nun: Gut, dass ihr komplett akustisch unterwegs seid und alles händisch einspielt. Es gibt aber gute Gründe auf Rythmuscomputer zurückzugreifen und es gibt drei, die sich bei Solo-Giggern durchgesetzt haben und völlig unterschiedliche Intentionen umsetzen und die will ich erstmal kurz beschreiben.

Vorerst aber das Problem:

Am Anfang ist alles rosarot – Besingt nicht nur die erste Allgemeine Verunsicherung; Nein: Wenn ein ganz kleiner Versatz wie er eigentlich immer (!) vorkommt nur oft genug geschieht, also bei jedem Durchgang eines Loop, ist er nach 10 Durchgängen bereits zehn mal so schlimm und irgendwann hört man halt, dass das eingespielte nicht mehr synchron zum Drumcomputer läuft. Das ist dann doof und es gibt nur einen Ausweg: MIDI-SYNC.

BOSS RC10R

Rhythmen sind in etlichen Genres vorhanden mit jeweils einer Variation, einem Transverse und Ending/Intro.

Dazu ist der Looper auch gleich integriert! Ein Pedal, leider nicht all zu universell durch die vorgegebenen Rythmen. Wie bei einem einfachen Keyboard muss man also einen geeigneten Rhythmus meist unter Kompromissen aus den gegebenen heraussuchen. Eigene sind IMO nicht möglich – Aber korrigiert mich.

Hier haben wir dafür das Problem nicht, dass es einen Versatz zwischen Drumcomputer und Looper gibt: Die sind intern sehr, sehr gut synchronisiert.

SINGULAR SOUND „Beat Buddy“

Das ist meine erste Wahl. Vor Ort kann man die Rhythmen nicht bearbeiten – außer Playlisten schnell mal zusammenstellen.

Aber zuhause gibt es eine Software mit einem „Arranger“, um Rhythmen selbst zu erstellen oder aus der Community welche zu ergattern.
Drumsets gibt es zu Hauf und wer professionell unterwegs ist, der kann eine der zahlreichen (aber alles andere als günstigen…) original Pattern mitsamt passenden Drumset erwerben.

Der Beatbuddy hat keinen eingebauten Looper, aber es wird ein Klassische MIDI-Kabel angeboten, denn es ist MIDI-IN/OUT in Miniaturform verbaut, worüber start/stop/CLOCK ausgegeben werden.

Ja, also: Kabel kaufen und ab geht´s!

DigiTech SDRUM

SDRUM kann auch einige PRESETS aufnehmen, die man „eintrommeln“ kann. Gemacht ist SDRUM aber dafür, einfach mal schnell Rhythmen aufzugreifen, sogar mittels „strumming“ der Gitarre einzuspielen und einfach laufen zu lassen. Alles geschieht automatisch und kann mannigfaltig konfiguriert werden und man erhält ein passendes, aber selten originales Muster vorgesetzt. Dennoch eignet es sich für Sologigs, bei denen die Menschen ankommen und: „Spiel mal den Song XYZ!“ und wenn man den bei z.B. Tabs und Co. findet, bleibt immer noch offen das Ganze tanzbar oder besser, als einfach nur akustisch darzubieten. Nix gegen rein akustische Künstler! Je Genre und je nach Venue und Publikum spielen sie jeden an die Wand und reißen IHR Publikum mit! Nur, ist es nicht „IHR“ Publikum, dann eben nicht. Man muss nämlich akzeptieren, dass es noch andere Menschen gibt, für die zumindest Drums doch zu einem Lied gehören, vor allem wenn getanzt werden soll. Wer nur ein paar Lieder als Teil eines Programmes darbietet, der hat ohnehin große Künstlerische Freiheit, da jeder Musiker so einzigartig ist, dass es halt nicht langweilig wird. Wer aber den ganzen Abend lang nur singt und z.B. mit Gitarre oder Klavier untermalt – Der ist auf ein Publikum angewiesen, welches genau dies auch wünscht. Andersherum: Wird in einem gediegenem Ambiente nur Klavier oder/und Gitarre gewünscht als „Noble Bar Gig“, so ist fehl am Platze, wer auf einmal „BUMM, BUMM, DA-DA-BUMM“ abfeuert. Alles kann, manchmal muss aber nur was bestimmtes geliefert werden und wenn doch… dann macht der Künstler nichts verkehrt den SDRUM dabei zu haben und damit es auch gelingt, MUSS ER mit dem Looper synchronisiert werden. Nochmal: Systembedingt geht es nicht anders, denn Latenzen können vom Musiker nicht beeinflusst werden und sind da, wenn nicht nach 10 Durchläufen, dann eben nach 20 oder am Ende eines Liedes – Aber sie werden ohne Sync auffallen – Punkt.

Das SDRUM ersetzt sich weder BOSS xxxR, noch BeatBuddy noch SDRUM oder wie auch immer einander! Diese drei Geräte bilden jeweils sehr spezielle NEEDS unterschiedlicher Spielweisen ab, das wollte ich klarstellen. Der Beatbuddy ist also kein „Besseres“ SDRUM und umgekehrt: Wer so etwas meint, der meint eigentlich sagen zu wollen: Ich brauche keinen SDRUM, ich brauchte für meine Anforderungen einen BeatBuddy. Ergo: überlegen was man will und was man wo braucht.

Kein MIDI beim SDRUM? DOCH!

Ach ja: Aber SDRUM hat kein MIDI?

FALSCH! SDRUM bezeichnet die kleine Klinkenbuchse als „jamSYNC“-Irgendwas Ausgang. Dahinter verbirgt sich: GENAU! Ein MIDI-OUT! Siehe letzten Abschnitt.

Looper

VoiceLive 3Xtrem

Mein Looper ist entweder mein VoiceLive 3X oder ein Electro Harmonix 1440 Looper. BEIDE besitzen (min.) einen MIDI-IN Anschluss. Der Drumcomputer ist MASTER und gibt den Tackt vor. Beim VoiceLive3x werden dadurch Halleffekte, Delays aber halt auch das Tempo des Loopers gesteuert. Looper und Drumcomputer laufen absolut Synchron… jedenfalls „so la-la“. Also: Es dauert, bis sich das Voicelive aufsynct… das bedeutet ein im Kopf zählen: „Eins und…. BÄHM!“ geht NICHT. Das Intro trommelt vor sich hin, während dessen übernimmt das Voicelive den Takt und dann kann man einspielen.

Electro Harmonix 1440 Looper

Sehr gut und kompakt ist der EHX 1440 Looper. Er hat einen dicken MIDI hinten dran. Ganz einfach: Beatbuddy Adapterkabel von Mini auf BB Seite in den Midi IN stecken, nach Anleitung konfigurieren und fertig.

Sehr brauchbar diese Lösung, wenn auch der 1440 nicht so komfortabel ist wie die BOSS Looper. Sie haben aber auch alle das, was man haben will: MIDI-IN.

 

SDRUM SYNC mit MIDI-fähigen LOOPER

Jeder Midifähige Looper sollte mit START/STOP/CLOCK signalen klar kommen. Somit lässt sich auch ein SDRUM durchaus mit jedem besseren Looper synchronisieren.

Dazu braucht es nur ein Kabel, welches man selber bauen, oder kaufen kann. Es adaptiert einfach die Signale der Klinkenbuchse auf entweder ebenfalls eine Klinkenbuchse… oder einem 5Pol DIN Stecker, dem Standard (alt) für MIDI.

Adapterkabel: SDRUM auf MIDI

Folgende Verbindungen sind zu schaffen:

(2) Ist Masse und Abschirmung. (4) sollten +5V  sein und (5) 0_5V SIGNAL

Diese PIN-Belegung an den Klinkenstecker ist übrigens von der MIDI-Association anerkannt und GENORMT wurden.
(Siehe Beitrag auf GEARNEWS aus dem Jahre 2018 dazu:
MIDI Association lässt Miniklinke als MIDI-Stecker zu und normt ihn endlich! – gearnews.de )

ERGO: Es sollte (wenn nein, wäre doof und ich bitte um Info 😉 ) JEDES angebotene Standardkabel KLINKE auf MIDI passen.

 

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