China LUMEN – Lichtmess ist jeden Tag…

Worum geht es?

Es geht um Taschenlampen.
Genauer: Um Verarsche bei Taschenlampen und Qualitätsansprüche. 

Bei Amazon und andere großen Marktplätzen fallen seit einigen Jahren Produkte aus Fernost auf, die das Unmögliche zu schaffen scheinen: Erschwingliche Preise werden mit Höchstleistungen gepaart.

Das ist im Prinzip ja das, was die Chinaprodukte weltweit beliebt macht: Die Qualität wird am Preis gemessen und paart man das auch noch mit einem Bonusprogramm, bei dem Benutzer gerne Markplatzgutscheine erhalten, wenn sie eine positive Bewertung abgeben, dann wird aus einem: „Hat schon einige Mängel“ rasch ein: „Gut“. Ich möchte aber auch betonen, dass es in der Tat den meisten so geht, dass sie mit dem Gebotenen der Taschenlampe durchaus zufrieden sind, da das Gebotene als ausreichend empfunden wird. Mit der Leistung einer ernstzunehmenden Taschenlampe (fortan TL genannt) haben die wenigsten Kunden etwas zutun, weil diese schnell die Frage aufkommen lassen: „Ist der hohe Preis legitim? Brauche ich so viel?“ – Nun: Kommt drauf an!

Allgemeine Ansprüche

Wer den Totalausfall einer TL gut und gerne in Kauf nehmen kann, der wird selbstverständlich eine andere Qualität als legitim empfinden (und somit auch einen Preis anzusetzen bereit sein!) als jemand, der sich zu 100% auf seine Taschenlampe oder auch Stirnlampe verlassen muss.

Daher ist ein allgemeiner Tip:

Wer sich auf seine TL oder Stirnlampe verlassen muss, weil eventuell sein Leben davon abhängt, der sollte sich an den Geräten oder zumindest Marken orientieren, die von Feuerwehr, Bergrettung und anderen Profis bevorzugt werden. 

Wer mit der Aussage: „Von einer TL kann Dein Leben abhängen“ nichts anfangen kann, der hat die Frage nach dem, was er wirklich benötigt bereits beantwortet. Ein letzter Satz dazu:

Wem es nichts ausmacht im Winter dann halt im Mondlicht die kaputte Taschenlampe während der Gassirunde nach Hause zu tragen, der hat andere Ansprüche, als jemand, für den das Licht überlebenswichtig ist: Jeder, der sich in einer potentiell gefährlichen Umgebung bewegt, dessen Gefahren er sehen muss, benötigt mehr Qualität. Konkret sind hier Bergwanderer, Lostplacebesucher oder Mountainbiker (Kopflampe) gemeint, die keine Profis sein müssen, um professionelle Qualitätsansprüche an ihr Gerät anzulegen.

Was ist falsch mit den Chinakrachern?

Schauen wir uns allein die versprochenen Merkmale an, so klingen diese überzeugend:

  • Metallgehäuse
  • Wasserdichtigkeit oder zumindest sehr gute -Resistenz
  • lange Leuchtdauer
  • Helligkeiten von einigen ZEHNTAUSENDE (…?…!!!!) „Lumen“

Ohne jetzt gleich die obigen Punkte genauer zu betrachten, einige Punkte, die selten genannt werden:

  • Service
  • Brandschutz und Explosionsschutz des Akkus
  • Langlebigkeit
  • Bedienungskomfort
  • Praxisnähe

Die TL aus China haben oft die Standardform:

Ein Alugehäuse, einfache Gummischluppen schützen normale USB Anschlüsse vor Feuchtigkeit und die Linse kann dank beweglichen Kopf fokussieren. Die Form ist immer länglich und einen Universalhalteklip sucht man ebenso vergeblich, wie sinnvolles Zubehör. Stattdessen werden Adapter auf 3xAAA Batterien beigelegt.

Eigentlich sieht es also nach einem dollen Deal aus, was die einem da so anbieten, oder? JAEIN…

Was ist daran schlecht? Was macht Markenware anders?

  1. Die USB Abdeckung schützt eine empfindliche Buchse. Dringt dort Wasser ein, verträgt sich dieses eher nicht mit elektronischen Gesichtspunkten.
    Namhafte Hersteller benutzen solide verschraube Abdeckungen oder setzen auf spezielle Ladelösungen, wie induktives Laden oder Laden über Magnethalter, deren Flächen auf der TL die leicht zu säubern sind und sehr unempfindlich gegen Korrosion.
  2. Namhafte Hersteller bieten selten eine Fokussierung an, die bewegliche Teile am Kopf schwer abzudichten sind. Meistens werden für „FLOOD“ schlichtweg andere LEDs benutzt und statt nur einer „Linse“ mehrere in einem Glas integrierte. Dies hat zudem den Vorteil:
  3. Ausfallsicherheit: Wenn eine Sport-LED, die eventuell nur einmal oder zweimal vorhanden ist, durchbrennt (was geschehen kann bei hoher Dauerbeanspruchung, meistens droht der thermische Tod) – Dann kann auf einen Ring aus vielen LEDs umgeschaltet werden, die dennoch Licht liefern, wenn auch nicht so weitreichend. Eingebaute Redundanz, aber:
  4. Um auch nur halbwegs „brachiale“ Helligkeit zu dem Preis zu generieren, den die Chinakracher aufrufen, werden die meist No-Name LEDs (die immer auch eine Bezeichnung erhalten, die sehr an Markenware erinnert… aber keine ist!) am absoluten Limit gefahren. Dies drückt sich dadurch aus, dass sehr hohe Toleranztemperaturen eingestellt sind, bevor die TL dann meist sehr, sehr deutlich die Helligkeit reduziert. Auch lassen sich die TL gerne neu in den absoluten Grenzbereich bringen, wenn man einfach wieder drückt: Es sind nämlich oft gar keine Temperaturerfassungen vorhanden – Man regelt nach Zeit runter und schreibt in der Anleitung: „Lassen kühlen ab, wenn geringleuchtet hat für 5 Minuten“ – Tut man dies nicht, können Verbrennungen folgen oder die Lampe geht einfach kaputt. Es muss nicht erwähnt werden, dass namhafte Hersteller hier auf Schutz setzen und zwar für Mensch und Gerät.
  5. Explosionsgefahr: Akkus sind das Zünglein an der Wage. Eine Hochleistungslampe entnimmt dem Akku, der in der Regel eine Spannung von 3,7 Volt liefert und selten auf 7,4V aufsetzt, gerne über 10A Strom. Wir sprechen also davon, dass eine kleine Metallröhre in der Hand auch bei den billigen Lampen mal eben an die 50Watt bereitstellen müssen und diese Leistung durch Halbleiter fließt, die stets Verluste haben, also von diesen Werten einiges an Wärme umsetzen. Das wird schlichtweg heiß… vor allem wenn Halbleiter einfach aus dem Regal gegriffen werden und eine Charge von zehntausenden TL gebaut wird – Ist ein „Fach“ leer, wird einfach mit ähnlichen Halbleitern bestückt und wenn es leuchtet, ist die Qualitätssicherung abgeschlossen – Geht doch!
    Natürlich arbeiten namhafte Hersteller hier völlig anders und zertifizieren ihre Geräte sogar und so eine Absicherung, nämlich dass Sicherheit und Schutz gewährleistet sind, geht nicht, wenn man eine hohe Bandbreite an verschiedenen Halbleitern bestückt. Für jeden „Ersatz“ muss nämlich neu geprüft werden… also: Müsste. Die einen tun es und werden teurer und die anderen unterlassen es halt.

Was ist daran sogar Betrug?

Es scheint nicht nur „beschönigende“ Chinawatt bei Verstärkern zu geben, sondern auch „Chinalumen“. denn nehmen wir mal eine typische Funzel her:

BEYSTE, mit angeblich „XHP 100.2“ LED, die mit 60Watt Leistungsentnahme aus einem No-Name-Akku 50.000 Lumen zaubert und das bei einem Preis von 44 Euro, minus einem Sofortrabatt von 20%.

Ja, bin ich denn bescheuert da das Angebot von Olight wahzunehmen, die mir gerade 7000 Lumen bieten mit der Marauder Mini und für „so ein wenig Licht“ dann noch feiern, dass der Preis von über 250€ gerade auf knapp 160 reduziert werden konnte?!

Na ja… also: Mit der LED XHP 100.2 fühlt man sich an den Hersteller CREE erinnert, natürlich auch in China produzierend, aber DER Zulieferer von Hochleistungsled für namhafte TL-Hersteller.

Es gibt aber keine „CREE XHP 100.2“ – Es gibt die „CREE XHP 70.2“ und die leistet mit 3,7V und 18,6A (Wir rechnen mal kurz: das sind über 60 Watt!) einen Lichstrom von gut 5500 lm (Lumen):

(QUELLE: XLamp Portable LEDs Feature Sheet (cree-led.com) )

Niemand hat geschrieben, dass es sich um eine CREE LED handelt, nicht wahr?

Korrekt. Ich finde diese Praxis schon mal unlauter, da hier wissentlich inszeniert wird: Es gibt da neben der bereits wirklich guten XHP70.3HI noch einen „ganz heißen Shit“, nämlich eine 100er… eigentlich hätten sie konsequenterweise ihr Plagiat „1000er“ nennen sollen, denn das ist es ja, was sie versprechen und nein: Sie halten es nicht, dieses Versprechen. Ach ja: Die 5500 Lumen des Markenherstellers sind auch nur mittels „Overdrive“ zu erzielen für sehr kurze Zeiträume.

Die Realität und die Referenz

Die Marauder MINI von Olight kommt mit einer LED aus, der XM-L2 von CREE. Sie ist die Marktweit derzeitig hellste LED und bietet pro Watt 100 Lumen, was also einem Leistungshunger von 70 Watt (!!!) für einen reproduzier- und messbaren Lichtstrom von 900lm entspricht. Dazu setzt Olight einen speziellen Akku ein, ein besonderes Derivat der 32650 Klasse mit 36Wh ein.

Das bedeutet: Die 900lm in der Spotfunktion wird für 3 Minuten geleistet. Dann fällt der Wert automatisch auf 360lm ab und am Ende sind nochmal 30 Minuten bei 180lm Gangreserve eingeplant. Die halbe Stunde „Sicherheit“ am Ende bei eventuell noch ausreichender Helligkeit sind für Skipper auf Booten nicht uninteressant, die einen Scheinwerfer für die Liegeplatzwahl brauchen.

Aber die Marauder Mini wird doch auch mit 7000lm beworben… ich spreche von 900lm?!

Genau! die SPOT Funktion wird durch eine einzige LED bewährleistet und diese gehört zu den Lichtstärksten am Markt, nimmt sich 60Watt bei der hohen Lichtausbeute… und das Chinaderivat will mit einer PhantasieLED-Bezeichnung das Wunder vollbringen aus dieser einzigen LED gleich 55 mal so viel Licht auszubeuten? Allein die Akkuleistung müsste dann ein vielfaches betragen – Was absolut absurd ist.

Die Olight Marauder Mini erzeugt die 7000lm in ihrer Weitwinkelfunktion, wo mehrere LEDs angeordnet sind. Diese 7000lm können 2 Minuten lang geleistet werden, dann fällt die TL auf 1050 Lumen zurück, die für 170 Minuten möglich sind. Die Gangreserve am Ende beträgt 70 Minuten lang 700lm.

Die Spitzenleistungen sind also ein wahrer KRAFTAKT!

Was leistet die TL aber in normalen Gefilden?

800lm Flutlicht können für knapp 5 1/2 Stunden aufrecht erhalten werden. 300lm Spotlight sin 7 Stunden lang möglich.

Ein Moonshinemodus fehlt, bei 50lm Spot sind knapp 44 Stunden lang Licht zu erwarten. Diese 50 Lumen reichen dann im Spotlight 140m weit. (Je nach Augenqualität und Anpassung an die Dunkelheit).

Eine Zertifizierung nach IPX8 liegt vor.

Die Ausleuchtung macht es!

Die Billigen Lampen projizieren wie folgt: Innen ist es sehr, sehr hell und nach außen hin nimmt die Leuchstärke ab. Das ist im Prinzip immer so, aber die Güte einer TL lässt sich daran ermessen, eine möglichst große Fläche mit möglichst großem Lichstrom auszuleuchten. Eine Fläche, das ist ja etwas, was zweidimensional ist: Eine Fläche ist also „A mal B“ in Meter und wenn ein Leuchtmittel haben, welches eine Fläche von 1×1 Meter so ausleuchtet, dass wir überall z.B. die 7000 Lux messen, können wir als Merkmal 7000 Lumen angeben, denn:

Ein Lumen ist 1 Lux auf einer Fläche von 1×1 Meter.

Fokussiere ich nun so, oder baue mir die Linse, dass ich in der Mitte messe und auch dort den gesamten Fluss konzentriere… so erhalte ich Messtechnisch höhere Werte, die aber nichts mehr mit Lumen zutun haben. Übertreibt man dies, hält man das Luxmeter einfach direkt an die Funzel… mit Abstriche messen wir dann fast schon die Lichtleistung des Leuchtmittels in Lux – Aber das hat halt nichts mit Lumen zutun und vor allem: Selbst dann erzeugt keine LED eine Leichtleistung von teilweise bei Chinaprodukten angegebenen 50.000 Lux… die dann auch noch als Lumen ausgegeben werden. „Och… da haben wir uns wohl in der Einheit vertan!“

Was würdet ihr sagen, wenn euer Auto angepriesen wird: „Benötigt 4,9 Liter auf 100 km“. Sich dann herausstellt: Okay, es sind aber 4,9 Liter Öl…?! „och, da haben wir uns wohl vertan… Diesel, Öl… irgendwas Fossiles halt!“.
Das geht so nicht. Was die Zeiten angeht, wie lange also  die billigen Chinalampen wie viel Licht erbringen, lässt sich nicht finden und das aus gutem Grund. Auch auf der Packung, also im Lieferumfang gibt es keinerlei Schriftzug, der die hohe Lichtausbeute beschreibt… es gibt keine angaben zu den Leistungen.
Aber ist das relevant?

Braucht man teure Taschenlampen?

Es gibt im Wirrwarr der Hersteller Lampen in unterschiedlichen Segmenten. Meine Favoriten:

  1. Wenn es drauf ankommt (Bergwanderung, Stollenbegehungen, …) PETZL (CORE) mit Akku ca. 100€
  2. Wenn ich etwas mehr sehen muss (Stellplatzausleuchtung, Suchaktionen, Gefahrenabwehr oder erste Hilfe) OLIGHT (MARAUDER) 220€
  3. Wenn ich just for Fun dennoch eine Verlässliche Lampe brauche: SOFIRN (IF23) um die 50€

Die Olight ist die teuerste Lampe, eine MARAUDER MINI, die sehr große Flächen hell ausleuchtet. Ja, eine MARAUDER (nicht Mini…) wäre noch lieber, aber dann liegen wie bei fast 500 Euro und es gibt Grenzen, wo ich meine Grenze ziehe. Wo es nie einen Kompromiss gab: PETZL CORE. Sie ist recht teuer, aber: Noch NIE hat mich eine PETZL in Stich gelassen – NIE! Ob mich meine günstigste (40€ im Angebot, gemessene 3500 Lumen, COB-Seitenstreifen, also breites Licht mit 500 lm weiß und RGB Farbspielerei COB als Seitenlicht, aber unter 100lm) … nochmal: Die SOFIRN IF23 ist ein kleiner Geheimtip – Aber: Ob sie sich im Laufe der Zeit behaupten wird? Seit einem Jahr tut sie es jedenfalls und macht aufgrund ihrer Vielseitigkeit einfach nur Spaß. Würde ich sie aber mitnehmen, wenn es auf Expedition geht? Klar, wenn auch die PETZL dabei ist! Geht es um die Wurst, also ob meine noch am lebendigen Körper hängt oder nicht: PETZL und PUNKT. Meine Erfahrung. Da muss OLIGHT als relativ neuer Player (Ich bin ja Fossil mit 50…) sich erstmal beweisen.

Keine der Firmen sponsort mich in irgendeiner Form.

Daher auch die klare Aussage: Es kommt drauf an, was man braucht! Daher sollte zuerst ermittelt werden, WAS genau man braucht und wie viel man sich leisten will oder kann.
Alle Lampen machen mehr oder weniger Licht und halten mehr oder weniger lang und sind mehr oder weniger zuverlässig. Wenn ein Produkt sehr, sehr günstig ist und Wunder versprochen werden, dann sollte man aber hellhörig werden. Warum eine Marauder Mini über 200 Euro kostet und eine Chinafunzel für unter 20€ zu haben ist, kurzum: Dieser Faktor 10 hat Gründe und die muss man nicht miteinander vergleichen. Wichtig für euch ist zu wissen, dass es wirklich gute Lampen gibt, die zwar mit 50 Euro 2,5 mal so teuer sind, wie die billigen Chinakracher – Aber die am Ende auch abliefern, was beworben wird. Sehr empfehlen kann ich die SOFIRN IF23.

Victron PV: Überschuss – Was tun, wenn Akku voll?

Worum geht es?

Wir betreiben eine PV Inselanlage. Das bedeutet: Wir speisen unseren erzeugten Strom zu keinem Zeitpunkt ein, kassieren nirgends Geld für überschüssigen Strom – Sind dafür aber Herr unserer Anlage und können mit dem Strom tun und lassen, was wir wollen. Erstmal fließt natürlich der Ertrag zu den angeschlossenen Verbrauchern. Wird gerade nicht genug Strom erzeugt, so stützt ein 13 kWh Akkusystem diese Versorgung. Wenn die Akkus soweit leer sind, dass sie nicht sinnvoll weiter Strom liefern können, schalten wir hart auf Landstrom um – Dann läuft die gesamte Insel über externe Versorgung. Bis dahin sind wir aber autark, respektive die Verbraucher, die an der Insel betrieben werden.

Dies war jetzt eine Beschreibung der dunkeln Jahreszeit, in der der Akku nie oder selten so voll ist, dass er keinen überschüssigen Strom speichern könnte. Denn im Schnitt benötigen die Verbraucher der Inselanlage nur um die 300 Watt und die knapp 6kWP der Solarzellen liefern ja mehr Strom. Der geht in die Akkus und wenn der Akku voll ist? Dann liegt ein Überschuss vor.

Was ist überschüssiger Strom und was hat er für Folgen?

Betreiber von Netzeinspeisenden PV Anlagen verdienen dann dadurch Geld, indem sie diesen Strom ins öffentliche Netz einspeisen. Sinnvoll? Na ja: Für die Betreiber natürlich schon, es gibt ja Geld. Für die Allgemeinheit leider nein, denn wenn die PV-Anlagen Überschuss generieren, dann steht oft ohnehin durch die Großanlagen genug Strom zur Verfügung. Ärgerlich, denn der Strompreis sinkt zu Überschußzeiten in den Keller und dennoch erhalten die Einspeisenden einen festen, meist höheren Obolus, was natürlich eine klare Subvention ist.

Bei uns wird nicht verdient – Aber wir haben Überschuss und damit ein Problem: Die Auslastung der Anlage sollte nahe 100% sein. Gut, wenn man kassiert – Das Geschäftsmodell ist klar. Aber was tut man als Betreiber einer Inselanlage? Man muss Verbraucher zur Insel dazuschalten.

Mögliche Verbraucher von Überschußstrom

  • Heizstäbe, die Warmwasser bereiten
  • Das Elektroauto kann geladen werden
  • Poolpumpen aktivieren
  • Waschmaschine starten
  • etc..

Womit schalten?

Ich habe mich für einen SHELLY 16A Relais entschieden. Diese haben alle möglichen Features, aber ich benutze einfach nur einen einzigen: Die REST-API.

Wie schaltet ein SHELLY per REST API?

REST Api bedeutet einfach nur, dass man durch Aufruf über z.B. einen Webbrowser in der Lage ist das Ganze im festgelegten Rahmen zu steuern.

Vereinfacht:

http://IP.ADDRESSE.DES.SHELLY/relay/0/?turn=on&timer=720
(Natürlich muss IP.ADRESSE… durch irgendwas, wie 192.168.1.11 oder so ersetzt werden. Meist eine IP-Adresse in einem privaten Adressbereich).

Initialisiert wird so ein Shelly durch eine jeweilige BLUETOOTHverbindung mit einer iPhone oder Android App. Da stellt man das ein, schaltet „SHELLY CLOUD“  aus und das genügt für diese Zwecke und generiert nicht unnötig traffic, da das Shelly nur dann reagiert, wenn es gefragt wird.

Die Antwort habe ich gerade nicht zur Hand, ist aber ein kompletter Status.

Wie wird das Shelly in das VICTRON PV System integriert?

Ich habe einen CERBO verbaut. Dies ist eine Dreh- und Angelscheibe für Daten und Steuerungen mit etlichen ein- und ausgängen und Verbindungsmöglichkeiten.

Das Betriebssystem des CERBO nennt sich „VENUS“.

Werksseitig wird aber nur ein „kleines“ VENUS installiert mit wenig Möglichkeiten. Daher muss ein Firmwareupdate durchgeführt werden und zwar kein beliebiges, sondern ein Update auf das „BIG IMAGE“.

Dann erscheint im VRM-Portal ein neuer Eintrag: „VENUS OS LARGE“ sobald man in der Console oder Remote Console das Feature „NODE RED“ aktiviert hat.

NODE RED ist ein extrem komfortables, graphisches IoT Steuersystem, was durchaus auf dem Weg in die professionelle Welt ist. Einige führen aufgrund der hohen Stabilität schon sensible Aufgaben damit durch und dann soll es für unsere Zwecke auch genügen.

Erweitern von NODE RED durch „Paletten“

Im NODE RED benötigt man in der „Palettenverwaltung“ (*g*) die Pakete:

… Die Shelly Contrib ist gerade wieder mal überarbeitet wurden: Die Gemeinde ist eifrig am Entwickeln! Ergo: UPDATEN wie vorgeschlagen ist klar.

Wie sieht die Relaissteuerung für ein Überschuss aus?

So:

Was sieht man?

Zuerst: Gerade wird das Shelly nicht benutzt. http request liefert: EHOSTUNREACH – Logo: Stecker steckt nicht.

Dann: Es gibt ZWEI Zweige. Einmal schalte ich hart und ohne Hysterese den Ausgang RELAIS 2 am Cerbo direkt: Ein, wenn 95% Batterie erreicht und AUS, wenn die 95% unterschritten werden.

Der Shelly über WLAN wird gesteuert mit eine Hysterese.

Warum Hysterese?

Ist ja, siehe oben, ein eigenes Libchen, das geladen werden muss. Aber warum eigentlich?

Schalten wir bei Überschuss, also 95% Akkuladung (SOC) einen starken Vebraucher auf, der 2000 Watt hat und schieben sich Wolken just in dem Moment vor die Sonne, wo dies geschieht, sind die 95% Akkuladung nicht von großer Dauer. Startet man so eine Waschmaschine, dann ist klar: Die heizt ihr Wasser auf und geht dann aus, da sie es bestimmt schafft in 20 Minuten  den Akku von seinen 95% auf 93% zu entladen. Das ist nicht Sinn der Sache. Hier daher erstmal der erste Versuch: Wir schalten die Verbraucher mit 95% auf und wenn die 90% unterschritten werden (HYSTERESE!) – Dann wird abgeschaltet, denn der Akku macht und Autark und am Ende nach kurzem Erreichen eines Überschusses auf Landstrom schalten zu müssen und doch wieder importierten Strom bezahlen ist nicht Sinn der Sache.

Dazu gibt es auch einen „Code“ (der eigentliche Grund dieser Seite: Die Sicherheitskopie des Codes…)

Code:

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Abschlussbemerkungen

Ich habe MIR HIER ein paar Notizen gemacht, damit ICH den ganzen Kram nicht vergesse, wenn ich mal später was ändern möchte. Natürlich kann da nicht jeder folgen, erst Recht nicht, wenn er mit der Materie noch nie zutun hatte. Wer aber die Stichworte, die vorkommen, googelt – Der erhält zu jedem Punkt sicherlich auch ausführliche Anleitungen, denn ich betreibe hier ja keine Raketenwissenschaft, sondern dies ist ein extrem einfaches Beispiel einer Überschussableitung. Man kann Shellys natürlich auch viel cooler als Teil von MQTT IoT Systemen integrieren und und und… ein password zu setzen ist hingegen kein Luxus – Das sollte man wirklich tun, damit nicht jeder, der über die ungeschützte Einstellungsseite stolpert mit dem Relais spielen kann.

Homematic Rauchmelder Batteriewechsel

HM Rauchmelder: 10 Jahres Batterie wechseln

Warum sollte man das tun? 

Ganz einfach: Weil die Rauchmelder einen Gegenwert von 50€ haben und in der Tat lediglich die Batterie alle ist. 

Wie die Batterie statt in 10 Jahren auch gerne in einem Jahr leer zu bekommen ist? 

Dazu muss ich etwa ausholen. Zuerst: Ich finde nicht gut, dass so wichtige Elemente wie Rauchmelder noch weitere Funktionen eingepflanzt bekommen, die ein Benutzer für diverse, nicht sicherheitsrelevante Funktionen (hier: Alarmierungen) gebrauchen kann. Meiner Meinung nach sollte ein Rauchmelder nur die Funktion haben sich zu vernetzen und sich alle paar Stunden mal mit einem: „Lebe noch!“ bei der Zentrale, oder „seinem Nächsten“ (Rauchmelder…) zu melden. Es darf eine Ausnahme geben… darum geht es nämlich: Im Alarmfall wird die Sendeleistung auf MAX gestellt, dann hat es auch keine gesetzlichen „Zwangssendepausen“ zu geben -> Not kennt kein Gebot, also: Alarm., was das Zeug hält. Wenn vorhanden: Licht an. 

Die Dinger können leider mehr: Sie können nämlich auch abgefragt werden von der HM-Zentrale. Wer dies in einer Schleife tut, bekommt seine 10 Jahresbatterie in einer Woche leer und das sind dann zwei parallele Lithiumzellen zu je ca. 2500 mAh. Wer jede Woche tatsächlich umher geht und auf „Test“ drückt, der wird auch kaum die 10 Jahre erreichen.

Wer die Rauchmelder als Alarm für Gott und die Welt mißbraucht, kommt ebenfalls auf unter einem Jahr Laufzeit. Wer z.B. jedesmal ein „Pieps“ abgeben lässt, wenn er das Haus verlässt und die Alarmanlage scharf schaltet, der kann sich auch dieses eine Jahre aus dem Kopf schlagen… und so weiter und so fort. 

Hier erkläre ich nun, wie versierte Bastler unter Ausschluss jeder Gewährleistung meinerseits die Batterien eben doch gewechselt bekommen. Ich weise auch darauf hin, dass der Hersteller gerne neue Geräte verkaufen möchte und das Lebensende seiner Rauchmelder mit dem der verbauten Batterien koppelt und somit schreibt: Bei Batterie“ende“ sind die Rauchmelder auszutauschen.

Also: Wer ohnehin nur HM Bausätze kauft, der kennt das Spiel ohnehin! 

Wer nicht weiß, wo beim Lötkolben das heiße Ende ist, sollte generell Abstand nehmen. Wer unbedingt die VdS Unversehrtheit und „Ich zahl euch Alles, ich bin Dobby der kleine devote Hauself aus dem Lande der Wegwerfkonsumelfen“ behalten möchte: Es bedarf schon sehr viel Übung, dass ein Batteriewechsel nun gar nicht auffällt. Ich habe z.B. genau diese Zellen gar nicht besorgen können, bzw. sehe ich nicht ein für eine Batterie 15 Euro zu bezahlen (mal 2 = Fast Neupreis HM RM… gelle?!).

Also: Die Zellen, die ich benutze sind im Doppelpack für 15 Euro zu haben. Das geht noch gerade so und lohnt sich.

Batterietyp (UPDATE 2/2024)

„Worfje“ weist im Kommentar darauf hin, dass es natürlich den korrekten Batterietyp gibt:

CR17450E-N 3PF

Das Paar kostet allerdings 25€ – Dafür sieht am Ende alles aus, wie neu. Ob dies auch bei fachgerechter Ausführung ausreicht, um auch die Zulassung zu erhalten weiß ich nicht und weise hier nochmal ausdrücklich darauf hin:
(„Wegwerfgeräte“ verlieren „Stand meines Wissens“ immer dann, wenn nicht ebenfalls zertfizierte Personen zu Werke gehen ihre Zertifizierung.)

Warum ich deswegen dennoch einen anderen Typ benutzen werde ist ganz klar der Preis: Das Paar der o.g. Akkus ist mitunter sehr viel höher und dann lohnt sich das wirtschaftlich nicht: Bei einem Preis von 25€ für die Akkus, dem anzunehmenden Verlust der RM-Zertifizierung durch unzertifizierte Arbeiten ergibt sich beim Neupreis von 50€ leider ein zu unausgewogenes Kostenbild.

Aber wer mag: Der genannte Akku sieht korrekt aus und ich Danke dem Beitragsstiftenden!

Erster Akt: Gehäuse öffnen

Ich lasse die Bilder mal ein wenig größer, ihr seid ja in der Lage eine Scroll-Taste zu benutzen: 

 

 

Nach außen haken die Hebelchen aus, die den Deckel halten. Zusätzlich fährt man mit dem Fingernagel an der Naht entlang und zieht die Gehäuseteile auseinander.

Keine Angst: Die dummen Hebel-Spuren auf dem Bild bleiben euch so erspart! Ich musste erst lernen, wie der Mist aufgehebelt wird und von diesen Versuchen stammen auch die tiefen Kratzer. Es geht auch ohne mit besagtem Fingernagel und eben nach außen drücken der „Schnapper“.

Im Folgenden müsst ihr den umgeschmolzenen Bolzen abknipsen, oder so erwärmen, dass man die Platine abheben kann: Die Akkus befinden sich auf der nicht zugänglichen Seite.

 

Na nu? Was sind denn das bereits für „Schnitte“? Nun: Ich habe nicht die geeigneten Akkus bekommen können, die man perfekt auf die Platine löten könnte. Ich brauchte daher „Sockel“. Zu diesem Zweck dremelte ich die Laschen kurzerhand ab, damit meine Zellen stabil aufgelötet werden können.

Wie deutlich zu sehen: Das Rastermaß meiner Li-Zellen passen nicht auf die HM-Platine 🙁

Stabilität muss gewährleistet sein. Reinpassen muss die Platine auch wieder und last not least: Auch diese Zellen werden keine 10 Jahre halten! Daher wird alle paar Jahre (hoffentlich nur alle paar Jahre!) ein erneuter Wechsel nötig sein. Mit den Laschen geht dies dann wesentlich besser und schont die Platine.