Elbauen Mecklenburg Vorpommern

 

Während einer Motorradtour entlang der Elbe, die meist sperrigen Hauptverkehrswege meidend, lässt es sich herrlich entspannt entlang eines echten Unesco Biosphärenresservates dahingleiten. Die Flusslandschaft der Elbe ist Deutschlands größtes Biosphärenreservat und erstreckt sich von Wittenberg bis Lauenburg.

 

Der Biber kann heute mit einer Population von immerhin wieder 2000 Tieren aufatmen: Einst der Ausrottung preisgegeben, stehen die Chancen heute wieder gut für so etwas wie eine „Zukunft“.

Über 200 Brutvogelarten nisten entlang der Elbe.

Auch Kulturell hat dieser Landstrich einiges zu bieten: Von Spuren frühester Besiedlungen vorgeschichtlicher Zeit, über die Hochphase der Hanse bis hin zu all den kleinen Fürstentümern, zeugen einige sehr imposante Bauwerke von längst vergangenen Zeiten. Auch die Festung „Dömitz“, der hier auf Reppi.de ein eigener Beitrag gewidmet ist, befindet sich in dieser einzigartigen Landschaft.

 

Festung Dömitz

Die Burganlage „Festung Dömitz“

Bereits im 13. Jahrhundert stand dort, wo heute die um 1560 von Herzog Albrecht I. von Mecklenburg errichtete Festung Dömitz steht, eine Rundburg.

Im Jahre 1894 beendete das Militär die Nutzung der zuvor immer wieder aufs Neue aufgebesserten Festung Dömitz. Sie steht seit 1975 unter Denkmalschutz. Seit 1973 war die Anlage aufgrund des „Kleinen Grenzverkehrs“ auch für die Menschen erreichbar, zuvor lag die Anlage im Sperrgebiet.

Von 1705 bis 1717, als der Herzog Karl Leopold seinen Regierungssitz nach Dömitz verlegte, diente die Feste kurzzeitig als Irrenanstalt und Krankenhaus. Seit dieser Zeit gibt es immer wieder Berichte über diverse Spukerscheinungen in dieser Burg. Hä? Neee, ist natürlich totaler Quatsch! Klingt aber erstmal aufregend. Als ob die imposante Festung das nötig hätte: Sie ist auf jeden Fall einen Abstecher wert, auch ohne Begegnungen paranormaler Art.

Apropos „Art“:  Wechselnde Ausstellungen und sogar Konzerte in diesem atemberaubenden Ambiente werden ebenfalls angeboten. Wer mag, kann sich >>>HIER<<< informieren.

Für einen kurzen Besuch fallen zur Besichtigung der vorderen Hallen keine Eintrittsgelder an. Die Hallen sind zudem auch bei hohen Außentemperaturen kühl. Kunststück bei den Mauern! Wer ins Innere der Burg gelangen will, wo auch ein Museum untergebracht ist, muss jedoch Eintritt zahlen und sich sputen: Auch im Sommer schließt die Festung um 17°° Uhr, am Wochenende ist die Anlage bis 18°° geöffnet.

Da die Anlage hochwassergeschützt direkt an der Elbe gelegen ist, lag es nahe dem UNESO Biosphärenreservat Elbe-Meck-Pom auch in Dömitz zu huldigen: Ein Biosphärenwanderweg führt rund um die Burg. Er ist ca. 1,5km lang. Seit 2013 befindet sich zudem das UNESCO Informationszentrum zum Reservat im Zeughaus der Festung Dömitz.

Eintrittspreise:

Erwachsene  5,50 € , Schwerbehindert  4,00 € , Kinder (4-16 J.) 2,50 €, Familienkarte 12,50 €(2 Erwachsene ab 1 Kind.
Die Führungen sind in größeren Gruppen ab 15 Personen zu buchen und schlagen dann mit um die 40 Euro zubuche. Schulklassen zahlen die Hälfte. Parken ist kostenlos auf dem in der Karte eingezeichneten Parkplatz möglich.

 

 

 

Hafenstadt Wismar

Die Hansestadt Wismar ist relativ gut über die B106 zu erreichen, vorbei am Dorf Mecklenburg.

Der Hafen (heute: Alter Hafen) Wismar wurde bereits vor Gründung der Stadt Wismar im Jahre 1226 erstmalig urkundlich erwähnt. Wismar ist Hansestadt und fiel dennoch im 30 Jährigen Krieg (bereits 1632) für gut 150 Jahre in schwedische Hände. Heute erinnert ein alle 2 Jahre stattfindendes „Schwedenfest“ an diesen Umstand. (Nächstes und respektive folgende: 2020). Im westphälischem Frieden wurde Schweden nämlich Wismar zugesprochen. Jedoch nicht ohne widerstand: Kriege, Plünderung, stetige Scharmützel… Strategisch wertvolle Lage hin oder her: Schweden hatte nach einer 100 jährigen Pfandphase, in der Wismar verpachtet wurde, keine Lust mehr und Wismar ging 1903 endgültig wieder an Mecklenburg zurück.

Klaus Störtebecker, so ist nachweislich im ältesten wismarer Gerichtsbuch belegt, war im Hafen in eine Schlägerei verwickelt. Das Siegel der Stadt zeigt seit 1256 eine Hansekogge.

Wer sich eindrucksvoll in die schwedische Ära besinnen will, der besucht die Gaststätte „Alter Schwede“ am Markt. Soweit sind wir allerdings nicht gekommen, denn alles, was unser Bikerherz begehrte gab es auch draußen: An Bord eines der im Hafen liegenden Kutter kann man Störtebeker Bier (Alkoholfreie Varianten!) und ein wirklich hervorragendes Fischbrötchen genießen. Wir haben uns, da wir an Bord essen konnten, für die „Jas von Mund“ entschieden. Eine Gute Entscheidung nach einem kleinen Schock: Der Backfisch war recht dick von einer Panade eingehüllt. Diese ist jedoch eine Spezialität und extrem lecker, so dass es absolut nichts auszusetzen gibt.

Parkplätze für Moppeds:

Entweder man stellt sich mit dem Mopped neben (!) die Fahrradständer direkt vor das Hafenbecken (wo wir standen), was wohl toleriert wird. Oder aber (was wir zu unserer Entschuldigung erst bei der Erkundung zu Fuß entdeckten…) man fährt wie folgt und auch in der Karte als „P“ eingetragen ist: Straße „Alter Hafen“ und in Kopenhagener Straße abbiegen. Dann wieder links, an der Markthalle vorbei und zwar „oben bleibend“, denn da tut sich ein Absatz auf, AUF dem die Parkplätze sind. Dort stehen die Moppeds auf jeden Fall etwas geschützter, sollte das Wetter dies erfordern.

 

Schwerin

Sightseeing in Schwerin:

Lohnenswert ist auf jeden Fall die Besichtigung des Schweriner Schlosses mit seinem Schlossgarten, der Orangerie mit Grotte und dem Schlossgarten.

Schwerin ist als Landeshauptstadt Mecklenburg Vorpommerns gleichzeitig Sitz des Parlamentes: Der Landtag residiert standesgemäß im Schloss Schwerin. Dieser Umstand ist, einmalig in Deutschland, in der Landesverfassung festgeschrieben.

Im Jahre 965 wurde eine slawische Hauptfestung dort errichtet, wo sich heute die „Schlossinsel“ befindet. Im Jahre 1160 wurden die slawischen Gebiete vom Feldherrn „Heinrich des Löwen“ erobert und die Burg durch die Obotriten vor ihrer Flucht zerstört. Heinrich der Löwe erkannte aber die strategisch wertvolle Lage und setzte Gunzelin von Hagen als Lehnsherren der just neu gegründete Stadt Schwerin ein.

Im Laufe der sich rasant in Punkto „Bauprunk“ entwickelnden Neuzeit ab dem 15. Jahrhundert, fand immer mehr Prunk seine Platz in der längst nicht mehr auf die Schloßinsel begrenzten Residenz: Sie wurde fortan zum Sitz der Herzöge und später auch Großherzöge von Mecklenburg Schwerin. Zum Schloss und somit heutigen Äußeren baute die Anlage Großherzog Friedrich Franz der II. in den Jahren 1845 bis ca. 1857 um, nachdem sein Vorgänger überraschend verstarb. Es ist dem Mühen des Hofbaumeisters Demmler zu verdanken, dass die aus den 16. und 17. Jahrhundert stammenden Bauten auf der Seeseite nicht umgestaltet, sondern weitestgehend geschont wurden.

Das Schloss Schwerin ist aktuell einer der neun deutschen Bewerber für die UNESCO Welterbeliste und dies wird am Schloss auch fleißig beworben. Die Chancen stehen nicht schlecht, denn die Residenz mit seinem Anwesen gehören zu den beeindruckenderen Kulturgütern, die Deutschland zu bieten hat.

Motorradparkplätze:

Direkt vor den Anleger der „Weißen Flotte“ Schwerin befinden sich diverse Moppedparkplätze (Karte: „P“-POI). Das Schloss ist von dort aus nicht all zu weit entfernt und auch mit Tourbekleidung bequem zu erreichen.

Schlossführungen

Preise:

Eintritt 8,50€ plus 3€ für die Führung

Sommersaison

ab 16. April/ Mai/Juni
Di-So 11 Uhr und 13.30 Uhr
Sa und So 11 Uhr, 13.30 Uhr und 15 Uhr

Juli/August
Di-So 11 Uhr, 12 Uhr, 13.30 Uhr und 15 Uhr

Nebensaison und Winter
September bis 15. Oktober
Di-So 11 Uhr und 13.30 Uhr

Oktober bis 15. April
Di-Fr 11.30;  Sa und So 11.30 Uhr und 13.30 Uhr