Wohnmobil: Diebstahl und Sicherheit
Es ist ein Thema, welches jeden Umtreibt, dessen Wohnung auch nur zeitweise ein Wohnmobil darstellt. Diebe wissen ganz genau: Alle Wertgegenstände kann der Reisende nicht mit sich führen und dann ist da noch der enorme Wert des Wohnmobils selbst. Wie sicher kann man sich sein? Wie kann man sich schützen und wie sollte man sich mindestens schützen? Lies weiter, wenn es Dich interessiert!
INFO: Dies hier ist keine SICHERHEITSBERATUNG. Ihr seid für euer Handeln und eure Entscheidungen selbst verantwortlich. Ich rege hier zum eigenen Nachdenken an, nicht mehr. Wenn Du weiterliest, akzeptierst Du dies. Auch übernehme ich keinerlei Gewähr. Anteile der Recherche wurden unter Zuhilfenahme von KI ermöglicht.
Deutschland – Statistik 2023
Regionale Verteilung der Wohnmobil-Diebstähle (2023) nach Bundesland (Moving Intelligence)
Bundesland | Anzahl der Diebstähle (2023) | Veränderung gegenüber Vorjahr (in %) |
---|---|---|
Nordrhein-Westfalen | 77 | Rückgang um 22 Fälle 1 |
Niedersachsen | 70 | – |
Baden-Württemberg | 48 | +60% 1 |
Bayern | 30 | +275% 1 |
Brandenburg | 21 | – |
Sachsen | 20 | – |
Hessen | 12 | – |
Berlin | 11 | Rückgang um…source |
Saarland | 8 | – |
Schleswig-Holstein | 8 | – |
Mecklenburg-Vorpommern | 7 | – |
Thüringen | 4 | – |
Bremen | 2 | – |
Hamburg | 2 | Rückgang |
„OH MEIN GOTT!“ – Panik?
Mal langsam. Stellen wir zuerst fest, dass in Deutschland zum Zeitpunkt der Statistik immerhin bereits über 900.000 Wohnmobile zugelassen waren. Nun ist es nie gut sich auf die Statistik als Schutzmaßnahme zu verlassen oder auch nur zu berufen – Jedoch ist es halt auch nicht so, dass es zumindest in Deutschland sehr wahrscheinlich ist, dass gleich das ganze Wohnmobil gestohlen wird.
Nun ist der Verlust gleich des ganzen Wohnmobils nicht unser einziges Problem. Wir haben persönliche Gegenstände, oft von geringem monetären Wert – Aber von hohen persönlichen Werten sowie teils auch teure Gegenstände, die man logischerweise in einem Wohnmobil mitführt und die lukratives Diebesgut sind. Zu meinem Erstaunen findet man keine wirklich fundierten Zahlen über tatsächliche Einbrüche in Wohnmobile auf Bundesgebiet. Die Schätzung beläuft sich für das Jahr 2023 zwischen 1500 und 2000. Unterm Strich wurden im Worst Case also 2% der Wohnmobile im Jahr 2023 in Deutschland ausgeraubt. (Wobei „ausgeraubt“ nicht als Raub, sondern als Diebstahl von Diebesgut zu verstehen ist – Raub ist nochmal eine ganz andere Nummer, auf die wie am Ende zusätzlich eingehen wollen.)
Für das Jahr 2025 geht man übrigens davon aus, dass die Werte relativ gleich geblieben sind. Ja, es sind mehr Einbrüche zu verzeichnen, aber es sind eben auch mehr Fahrzeuge unterwegs – Camping boomt und meistens muss noch hinzugefügt werden, dass man im allgemeinen von „Campingeinbrüche“ spricht. Dies kann auch bereits die Entwendung eines ungesicherten Gegenstandes vor einem Zelt sein.
Hohe Werte, korrekt! Die man aber nicht überdramatisieren sollte.
Kenne deinen Feind
Zu alle Erst: Jeder Dieb ist „Lichtscheues Gesindel“, dass es eilig hat. Das bedeutet: Er ist stets kriminell (ach nee…), will im Verborgenen bleiben und hat es darum stets eilig.
Aber es gibt einige Unterschiede und Diebes-Typen, die wir uns mal anschauen wollen:
Diebes-Typ | Geschätzter Anteil an Einbruchs-/Diebstahlfällen | Typische Methoden | Abschreckung durch einfache Maßnahmen? |
---|---|---|---|
Gelegenheitsdieb | Hoch (häufigster Typ für einfache Einbrüche) | Ausnutzen offener/ungezogener Fenster/Türen; schneller Zugriff auf sichtbare Wertsachen (z.B. Handy, Geldbörse auf dem Armaturenbrett). | Sehr hoch. Sichtbare Wertsachen entfernen [1, 2], immer abschließen [1, 3], sichere Parkplatzwahl (beleuchtet, einsehbar) [1, 2], Spanngurte an Türen [1, 4], Hund an Bord [1, 3], leeres Handschuhfach offen lassen.[1] |
Amateur | Mittel bis hoch (häufig für gewaltsame Einbrüche) | Aufhebeln von Türen/Fenstern mit einfachen Werkzeugen (Schraubenzieher, Brechstange) [5, 6]; einfaches Lockpicking [6]; Einschlagen kleiner Scheiben (wenn Gelegenheit günstig).[7, 6] | Hoch. Sichtbare Zusatzschlösser [8, 9], Fenstersicherungen [8, 10], akustische Alarmanlagen [3, 11], Zeitverzögerung durch Hürden.[8, 12] |
Semiprofi | Mittel (gezieltere Einbrüche, auch Fahrzeugdiebstahl) | Manipulation von Schlössern (Zylinderziehen, Aufbohren) [5, 6]; gezieltes Aufhebeln von Fahrerhaustüren [7, 9]; Ablenkungsmanöver (z.B. vorgetäuschte Panne) [12, 13]; OBD-Manipulation (z.B. 90% der Sprinter-Diebstähle erfolgen über den OBD-Port). | Mittel. Robuste mechanische Sicherungen (Zusatzschlösser, Bear Lock) [14, 1, 15], stille Alarme (SMS aufs Handy) [15, 4], OBD-Saver. |
Profibande | Gering (aber für den Großteil der Totaldiebstähle verantwortlich) | Totaldiebstahl des Fahrzeugs (Abschleppen [5], elektronische Umgehung der Wegfahrsperre über OBD oder andere Wege); Einsatz von GPS-Jammern [16]; „Replay-Attacken“ (nicht typisch für Sprinter) [1]; grenzüberschreitender Transport.[17] | Gering. Nur durch mehrschichtige, sehr robuste Systeme (fest verbaute mechanische Wegfahrsperren wie Bear Lock [15], GPS-Tracker mit Jammer-Erkennung [18]) und maximale Zeitverzögerung. |
Typische Angriffspunkte am Wohnmobil
Im Gegensatz zu Standard-PKW, die primär auf die Sicherheit des Fahrgastraums ausgelegt sind, kombinieren Wohnmobile ein robustes Fahrgestell mit einer oft leichteren und weniger gesicherten „Wohneinheit“. Diese inhärente Konstruktionsweise macht den Wohnbereich zu einem primären „weichen Ziel“ für Einbrecher. Für einen Hymer MLT auf Mercedes Sprinter sind die allgemeinen Angriffspunkte relevant, wobei die Fahrerhaustüren des Mercedes Sprinter Chassis und die Aufbautür des Hymer-Aufbaus die primären Ziele darstellen.
- Türen: Sowohl die Fahrerhaustüren als auch die Aufbautüren sind die häufigsten Ziele für Einbrüche. Sie sind oft von einfacher Bauart und lassen sich vergleichsweise leicht knacken. Auch die Hecktüren von Kastenwagen stellen eine bekannte Schwachstelle dar.
- Fenster: Die meist aus Acrylglas gefertigten Ausstellfenster sind besonders anfällig für schnelle Einbrüche. Das Acrylglas selbst ist zwar bruchsicher, doch die Kunststoff-Verriegelungsmechanismen sind der Schwachpunkt und können leicht ausgehebelt werden. Das Aufhebeln durch den kleinen Spalt im gekippten Zustand ist eine gängige Methode.
- Dachluken und Heckgaragen: Diese weniger offensichtlichen Einstiegspunkte können ebenfalls von Dieben genutzt werden, um Zugang zum Fahrzeug zu erhalten.
- Original-Wegfahrsperren: Die werkseitig verbauten Wegfahrsperren, obwohl vorhanden, stellen für versierte Diebe oft kein unüberwindbares Hindernis dar.
- OBD-Schnittstelle: Die Onboard-Diagnose-Buchse ist eine weitere kritische Schwachstelle. Über diese Schnittstelle können Diebe die werkseitig installierte Wegfahrsperre ausprogrammieren und das Fahrzeug starten.
Methoden der Kriminellen und ihre Häufigkeit
Die Kriminellen, die auf Wohnmobile abzielen, nutzen eine Reihe von Methoden, die von opportunistischen Gelegenheiten bis hin zu hochprofessionellen Techniken reichen. Die detaillierte Betrachtung dieser Methoden zeigt, dass die Kriminalität im Bereich der Wohnmobile zunehmend professionalisiert wird.
- Aufhebeln von Türen und Fenstern (sehr häufig): Dies ist die am weitesten verbreitete Einbruchsmethode. Mit einfachen Hebelwerkzeugen wie Schraubenziehern oder Brechstangen werden ungesicherte Fenster oder Türen in wenigen Sekunden aufgebrochen. Diese Methode zielt direkt auf die schwachen Verriegelungsmechanismen und die oft einfache Bauart der Wohnmobiltüren und -fenster ab.
- Manipulation von Schlössern (häufig):
- Zylinderziehen oder Kernziehen: Bei dieser Methode wird eine Schraube in das Schlüsselloch gedreht, um den gesamten Zylinder herauszuziehen oder zu brechen.
- Lockpicking: Diebe setzen spezielle Lockpicking-Werkzeuge ein, um die Sperrstifte im Schließzylinder zu manipulieren und das Schloss zu öffnen.
- Nachmachen von Schlüsseln: Kriminelle können Schlüssel nachmachen oder den Schließzylinder aufbohren, um sich Zugang zu verschaffen.
- Replay-Attacken bei Funkschlüsseln (spezifisch für moderne Wohnmobile): Eine besonders perfide Methode, die zunehmend angewendet wird, ist das Abfangen und Replizieren des Funksignals des Zentralverriegelungsschlüssels. Dies ermöglicht ein gewaltloses und spurloses Öffnen des Fahrzeugs. Diese Methode betrifft insbesondere Wohnmobile auf Basis von Fiat Ducato, Iveco-Daily, Citroën Jumper und Peugeot Boxer ab Baujahr 2006 und ist typischerweise nicht mit Mercedes Sprinter-Basisfahrzeugen verbunden. Das Fehlen von sichtbaren Einbruchsspuren kann dabei erhebliche Schwierigkeiten bei der Beweisführung gegenüber der Versicherung verursachen. Die Anwendung solch anspruchsvoller Techniken, die spezifisches Wissen und Ausrüstung erfordern, deutet auf organisierte Gruppen hin, die gezielt auf diese Schwachstellen abzielen.
- Einschlagen von Scheiben und Durchgriff (weniger häufig, aber möglich): Obwohl Einbrecher Lärm vermeiden, wird bei günstiger Gelegenheit, insbesondere wenn das Fahrzeug unbeaufsichtigt ist, eine Fensterscheibe eingeschlagen, um den Zutritt zu ermöglichen. Dies dient dazu, den Fenster- oder Türgriff von innen zu betätigen.
- Ablenkungsmanöver (häufig, besonders an Raststätten): Kriminelle nutzen oft vorgetäuschte Pannen oder Schäden am eigenen Fahrzeug, oder verwickeln Reisende in Gespräche, um sie abzulenken. Währenddessen verschaffen sich Komplizen unbemerkt Zugang zu Wertgegenständen im oder am Fahrzeug.
- Abschleppen des gesamten Fahrzeugs (weniger häufig, aber hohe Schadenssumme): Bei dieser Methode wird das gesamte Wohnmobil einfach an ein anderes Fahrzeug angehängt und abtransportiert. Dies ist oft das Ziel professioneller Banden, die es auf das gesamte Fahrzeug abgesehen haben.
- Offene Fenster/Türen (opportunistisch): Die einfachste und schnellste Methode ist das Ausnutzen von ungesicherten, offenen Fenstern und Türen, selbst wenn diese nur für wenige Minuten unbeaufsichtigt gelassen werden.
- Gasüberfälle (umstritten, aber psychologisch wirksam): Die Anwendung von Narkosegasen, um Insassen zu betäuben und auszurauben, ist in Fachkreisen umstritten und schwer nachweisbar. Dennoch ist die Sorge unter Campern verbreitet, und Gaswarngeräte werden als Vorsichtsmaßnahme installiert.
Häufige Einbruchsmethoden und Schwachstellen am Wohnmobil
Einbruchsmethode | Beschreibung der Methode | Angriffspunkt/Schwachstelle am Wohnmobil | Häufigkeit | Besondere Hinweise |
---|---|---|---|---|
Aufhebeln von Türen und Fenstern | Einsatz von Hebelwerkzeugen (Schraubenzieher, Brechstange) zum gewaltsamen Öffnen. | Einfache Bauart der Türen und Fenster, schwache Verriegelungsmechanismen aus Kunststoff. | Sehr häufig | Schnell (Sekunden), zielt auf opportunistische Diebe. |
Manipulation von Schlössern | Zylinderziehen/-brechen, Lockpicking, Nachmachen von Schlüsseln, Aufbohren. | Standard-Schließzylinder, ungesicherte Schließsysteme. | Häufig | Erfordert spezifisches Werkzeug oder Wissen. |
Replay-Attacken (Funkschlüssel) | Abfangen und Replizieren des Funksignals des Zentralverriegelungsschlüssels. | Elektronische Schwachstellen bei Funkschlüsseln (z.B. Fiat Ducato ab 2006). | Häufig (spezifisch) | Gewaltlos, spurlos, erschwert Versicherungsansprüche. Nicht typisch für Mercedes Sprinter. |
Einschlagen von Scheiben und Durchgriff | Zerstörung einer Scheibe, um von innen den Tür-/Fenstergriff zu betätigen. | Acrylglasfenster (trotz Bruchsicherheit), fehlende Sicherheitsfolien. | Weniger häufig | Erzeugt Lärm, oft nur bei Gelegenheit. |
Ablenkungsmanöver | Vortäuschung von Pannen/Unfällen oder Verwickeln in Gespräche, um Komplizen Zugang zu verschaffen. | Unaufmerksamkeit der Reisenden, offene Türen/Fenster. | Häufig | Psychologische Manipulation, Diebstahl von Wertsachen. |
Abschleppen des gesamten Fahrzeugs | Anhängen des Wohnmobils an ein anderes Fahrzeug und Abtransport. | Fehlende mechanische Wegfahrsperren (Rad-/Lenkradkrallen, Gangschaltungssperren). | Weniger häufig | Hohe Schadenssumme, oft durch organisierte Banden. |
Offene Fenster/Türen | Ausnutzen von unbeaufsichtigt geöffneten Zugängen. | Nachlässigkeit, fehlendes Bewusstsein für ständiges Abschließen. | Opportunistisch | Geringster Aufwand für Diebe. |
Gasüberfälle | Einsatz von Narkosegasen zur Betäubung der Insassen (umstritten). | Fehlende Gaswarngeräte. | Umstritten, angezweifelt | Erhöhtes Sicherheitsgefühl durch Prävention. |
Eines muss ich noch hinzufügen: Das „einfache“ Wegnehmen von völlig ungesicherten Gegenständen, die wir rund um den Campingort oder Stelltort draußen liegen lassen. Der Klassiker: Du lässt Deinen teuren Kocher vor dem Zelt stehen, damit er abkühlt – am Morgen ist er weg. Gleiches gilt für Stühle und je wertvoller der Gegenstand, desto schneller ist er weg.
Was muss man tun, was kann man tun und was sollte man tun?
Schwierig. Ich persönlich erachte die Gefahr eines „Angriffs“ und damit eines regelrechten „RAUBES“ durch Narkosegas für kompletten Schwachsinn. Ein Anästhesist hat mir erklärt, wie schwierig es ist eine Dosis zu finden, die Dich sicher außer Gefecht setzt, aber nicht umbringt. Mord ist am Ende das Risiko der Täter und die Strafen sind selbst in Deutschland derart einschneidend, dass sie dies vermeiden wollen. Aber: Wenn du unglaubliche Angst vor solchen Angriffen hast nutzt es nichts: Dann ist das Wichtigste für Dich wahrscheinlich ein guter Gaswarner, damit Du ruhig schlafen kannst.
Was musst Du also tun? Ganz einfach: All das, was Dich am Ende zu aller erst mal ruhig schlafen lässt.
Was kann man tun? Na ja – Bis hin zu einem rollenden Fort Knox, oder dem Ausbau eines Geldtransporters zum Reisemobil ist da sicherlich alles drin. Es gibt meist extrem teure elektronische Alarmsysteme, die gerne tausende Euro kosten und die das Fahrzeug durch massive Eingriffe in die Fahrzeugelektronik vor unbefugten Wegfahren extrem gut absichern. Kombiniert werden kann dies noch mit einem „Bear Lock“, einem hochstabilen, mechanischem Schloss, welches das Getriebe blockiert.
Warum ich von einem rollenden Fort Knox nichts halte…
Ich lasse die Kirche im Dorf. Ich kann gar nicht alles beschreiben, was man da tun kann, um sein Fahrzeug massivst abzusichern. Ich kann, da ich Entwicklungsingenieur in der automotiven Steuergerätewelt bin aber eines sagen: Selbst für uns Dienstleister in genau der Welt der Steuergeräte, in die Alarmanlagen gerne eingreifen, können wir nicht vorhersagen, welche Software sich wie auf das Gesamtsystem auswirkt und welche Signale dann wie benötigt werden. Ein extrem gutes Testen ist daher für uns eine Säule der Absicherung, damit folgendes nicht passiert: Moderne Fahrzeuge, also alle neuen Wohnmobile auf Ducato und Co. erhalten Softwareupdates automatisch „Over the Air“. Damit ist sichergestellt, dass das Fahrzeug stets im optimalen Zustand ist, was die SW angeht. Wenn nun Dritte, also Hersteller von Alarmanlagen und Wegfahrsperren, tief in z.B. der Signale eingreifen, die ein Motorsteuergerät benötigt, um aufzustarten… und wenn dann, was zu erwarten ist, keine ausreichende Expertise besteht, da Dritte eben NICHT in die Entwicklung der Fahrzeughersteller einbezogen werden -> Kurzum: Euer Fahrzeug bekommt ein Update irgendwo im Nirgendwo, wo gerade guter 5G Empfang ist und der neue Softwarestand ist nicht mehr kompatibel mit eurer Wegfahrsperre eines Drittanbieters… Gratuliere: Dann steht ihr. Je besser das System dann geschützt ist gegen Manipulation, was ja auf der Hand liegt, da Diebe den Wegfahrschutz ja auch nicht umgehen sollen, desto prekärer die Lage! Je besser z.B. ein ADAC Pannenengel euren prekären Zustand einfach so beseitigen kann, desto wertloser ist euer Wegfahrschutz am Ende, denn das könnten die Diebe dann auch.
Also: Bedenkt, wenn ihr euch z.B. die Fahrertüren zusätzlich blockiert: Wie kommt ihr in das Fahrzeug, wenn die meist einzig verbleibende Tür nicht aufgeht, oder wenn die Aufbautür mit einem richtig guten Zusatzschloss versehen ist, in das ein Scherzbold Sekundenkleber gedrückt hat? Was dann? Wenn alles abgesichert ist, bis auf eine einzige Tür und die dann nicht aufzubekommen ist… Na gratuliere erneut zum „KraftSTANDzeug“. Im besten Fall bei Unwetter oder ihr müsst schnell von euerem Stellplatz runterfahren. Etwa an der Elbe, wo Hochwasserwarnung sagt: „Fahrt mal eine Etage höher“ und du kannst das nicht… dann ist guter Rat teuer! UND NOCHMAL: Wenn dann etwa der ADAC binnen Minuten eine Lösung hat… ist der ganze Schutz ja die immensen Summen nicht wert.
Was kann man alles so machen?
Kategorie der Sicherung | Spezifische Maßnahme/Produktbeispiel | Wirksamkeit | Kostenrahmen | Empfehlung | Begründung/Nutzen |
---|---|---|---|---|---|
Mechanisch | Zusatzschlösser Fahrerhaus (z.B. HEOsafe, Thule) | Hoch | Mittel (80-300€) [1] | Lohnenswert | Verstärkt Hauptangriffspunkt, erschwert Einbruch erheblich. |
Zusatzschlösser Aufbautür (z.B. Fiamma Safe Door, HYMER BKS Schloss) | Hoch | Mittel (70-120€) [2] | Lohnenswert | Erstes Ziel für Einbrecher, zusätzliche Hürde. | |
Fenstersicherungen (Profile, Riegel) | Hoch | Mittel (Hersteller spezifisch) [3, 4] | Lohnenswert | Schützt anfällige Fenster, verhindert Aufhebeln. | |
Bear Lock (Gangschaltung-/Lenksäulensperre) | Sehr hoch | Hoch (ab 800€ inkl. Einbau) [4, 5] | Lohnenswert | Effektiver Schutz gegen Totaldiebstahl, polizeilich empfohlen. | |
Fest verbaute Tresore/Safes (HYMER Wohnmobil Safes für Mercedes in Sitzkonsole) | Sehr hoch | Hoch (variiert stark) [6, 7] | Lohnenswert | Sicherste Aufbewahrung für Wertsachen, nicht entwendbar. | |
Elektronisch | GPS-Tracker (z.B. Cobblestone, Thitronik Pro-Finder, Mercedes Standard-Tracker, HYMER Connect App) | Sehr hoch | Mittel bis Hoch (100-430€, z.T. ohne Abo) [8, 9, 10, 11] | Lohnenswert | Ermöglicht Wiederbeschaffung, Geo-Fencing, Alarm bei Bewegung. |
Alarmanlage mit stiller Meldung (z.B. Thitronik WiPro III, Bosch Spexor, HYMER Alarmanlage Anti-Einbruch-System) | Hoch | Mittel bis Hoch (50-1500€) [6, 10, 7, 11] | Lohnenswert | Vertreibt Diebe, benachrichtigt Besitzer, modular erweiterbar. | |
Überwachungskameras | Mittel | Gering (<50€) [12] | Optional | Optische Abschreckung, Beweissicherung, Live-Überwachung. | |
Gaswarngeräte (HYMER Rauchmelder, Kohlenmonoxid-Melder) | Mittel | Gering bis Mittel (80-180€) [2] | Optional | Erhöht Sicherheitsgefühl, schützt vor Gaslecks (auch CO). | |
Verhaltensbasiert | Sicheres Parken (Campingplatz, beleuchtet, einsehbar) | Sehr hoch | Keine Kosten | Lohnenswert | Reduziert Risiko erheblich, erste Verteidigungslinie. |
Wertsachen nicht sichtbar liegen lassen, Papiere mitnehmen | Sehr hoch | Keine Kosten | Lohnenswert | Weckt keine Begehrlichkeiten, erschwert Weiterverkauf. | |
Immer abschließen (auch bei kurzer Abwesenheit) | Hoch | Keine Kosten | Lohnenswert | Einfachste Hürde, verhindert opportunistischen Zugang. | |
Ablenkungsmanöver erkennen/vermeiden | Hoch | Keine Kosten | Lohnenswert | Psychologische Manipulation, Diebstahl von Wertsachen. | |
Hunde als „Alarmanlage“ | Hoch | Keine Kosten | Lohnenswert | Natürliche Abschreckung, akustische Warnung. | |
Gegenseitige Aufmerksamkeit unter Campern | Mittel | Keine Kosten | Lohnenswert | Stärke der Gemeinschaft, soziale Kontrolle. | |
Als Ergänzung/Optional | Lenkradkrallen/Radkrallen | Mittel (Abschreckung) | Gering (20-150€) [2, 13] | Optional | Sichtbare Abschreckung, verzögert Diebstahl, aber überwindbar. |
Übertrieben/Weniger sinnvoll | Maßnahmen, die mehr Schaden verursachen | – | Variabel | Übertrieben | Risiko von übermäßigen Fahrzeugschäden bei gewaltsamem Einbruch. |
Nebelwerfer | Gering | Hoch | Übertrieben | Nicht zielführend, potenziell gefährlich. | |
Billige Alarmanlagen-Sets (<500€) | Gering | Gering | Übertrieben | Trügerische Sicherheit, Sicherheitsmängel, Fehlalarme.[14] |
Ihr seht: Ich muss für mich einen Kompromiss suchen.
Ein Fakt ist immer: Wer in das Fahrzeug hereinkommen will, der kommt auch herein. Du kannst die Plastikscheiben noch so absichern… die Lötlampe regelt das. Du kannst eine noch so teure Alarmanlage installieren: Wenn es niemand kümmert, dass da etwas hupt, bringt es alles nichts und zwar: Gegen die organisierten, geschulten und dreisten Banden.
Was man tun sollte:
Generelle alles, was dem Dieb ZEIT kostet und was auf RÄUBER aufmerksam macht.
- Ein fest montierter Tresor für Papiere, Geld und das teuerste vom teuren. Diese Stahlblechbehälter sind etwas schwer, mehrere Millimeter dick und so verschraubt, dass sie händisch nicht auszureißen sind – Also nicht an Möbelteilen, sondern an Karosserieelementen.
- Eine „funkdichte“ Hüllte um den Schlüssel. Am Besten ein solches „Schlüsseletui“, in dem der Funkschlüssel immer verwahrt wird, wenn das Fahrzeug nicht gefahren wird. Die weit verbreitete „Relaismethode“ und somit der Klau der Schlüssel-ID wird so verhindert. Auch wenn man schläft: Schlüssel abschirmen.
- Zusatzschlösser und Sicherungselemente: Beim Kastenwagen gehört die Heckklappe stets extra gesichert. Das kostet nur 30€ und besteht aus einem Stahlstift und zwei dicke Bleche, die jeweils an die Türen geschraubt werden und durch den Stift verbunden eine Hürde bilden, die dem Einbrecher Zeit kosten. Auch die Schiebetür ist ähnlich zu sichern.
- OBD SAVER: Schließt die Diagnosebuchse ab! Kostet 120€ und schützt vor wirklich zu einfachen Zutritt in die Welt der Steuergeräte eures Fahrzeuges. Zur Info: Es gibt Boxen auf Ebay zu kaufen, die bei vielen günstigeren Basisfahrzeugen durch Einstecken der Box und Umlegen eines Schalters die Wegfahrsperre binnen WENIGER SEKUNDEN umgehen. Einige starten dann gleich schlüssellos den Motor und: TSCHÜSS.
- Wer einen DUCATO als Basisfahrzeug besitzt, oder generell ein Stallantisfahrzeug: PRICKSTOP. Ein Blech ist einzusetzen, um den Türmechanismus zu schützen. Denn einfach ist es, einen Schraubendreher durch das dünne Blech zu schlagen und die Türmechanik zu bedienen. Ein abschottendes Stahlblech verhindert das. Alternativ können die Türen auch mittels Spanngurt gegeneinander gezurrt gesichert werden – Dann ist da aber auch für Dich kein reinkommen, wenn es mit der Schiebetür nicht funktioniert.
- Absicherung der Fenster. Was da seit Jahrzehnten an Fenstermechanik verbaut wird ist eigentlich vom Hersteller die direkte Auffordern: „Steig hier ein!“. Sobald das Fenster groß genug ist, dass EIN KIND (!!!) durchpasst, muss es gesichert werden. Denn der Serienstand ist folgender: Labbrige Weichkunstoffteile greifen einige Millimeter in Rillen. Einmal ziehen und ZERSTÖRUNGSFREI ist das Fenster offen. Doof, denn ohne Einbruchsspuren zahlen die Versicherungen eher nicht. Hier gibt es teure, aber wirkungsvolle Verstärkungen aus Edelstahl oder Aluminium. Es gibt aber 3D-Druckteile, die die Mechaniken versteifen und zumindest Einbruchsspuren erzwingen. Aus PETG oder ähnlichem hergestellt können sie sogar das einfache Aufhebeln verhindern. Besser natürlich ist der Stahlschutz, der das Fenster auch tatsächlich stabilisiert. Denn: Die Fenster an sich sind schon stabil! Mit grenzen: Sie schmelzen, aber das Benutzen eines Brenners dauert länger als einmal „RUPPEN“ und alles, was dauert kann Einbrüche verhindern.
Ach ja: Überlegt auch, ob ihr wirklich eine „Schweizer Käse“ braucht. Also: Wie viele Fenster müssen sein und muss es sich um die großen Panoramadachluken handeln? Wenn man die Wahl hat: Denkt zumindest über einen Verzicht nach. Wenn nicht: Sichert die Dinger ab. Sie sind ein sehr, sehr beliebtes Einfallstor. - Einfache Alarmanlagen. Ich nehme deutlich Abstand davon in die Seriensteuergeräte einzugreifen oder irgendwo Zusatzgeräte zu verstecken oder gar mittels Stahlgehäuse „für alle Zeiten“ irgendwo anzutackern… Leute: Euer modernes Fahrzeug ist gerad elektronisch im ganz normalen Alltag bereits anfällig. Ihr holt euch einfach nur weitere „Ausfallwahrscheinlichkeit“ rein, wenn ihr da rummelfummelt. Ergo: Alarm JA – Wegfahrsperre wenn, dann mechanisch.
Wahrscheinlicher, dass euch das Wohnmobil geklaut wird ist nämlich, dass irgendwann Fremdgerät und Fahrzeugsteuerung sich stören. Ohnehin müsst ihr aufpassen: Manch „Lösung“ lässt die Zulassung eures Fahrzeugs erlöschen. Also: OBACHT und überlegen: Muss das sein?
Eine einfache Alarmanlage hingegen, die aber bitte recht Sicher gegen Fehlalarm durch Insekten oder Sonnenstrahlung ist – Das ist meiner Meinung nach eine gute Wahl. Es gib Alarmanlagen, die greifen den entsprechenden CAN-Bus, also die Fahrzeugkommunikation zwischen Türkontakten und Fahrzeugsteuergeräte ab. Das ist KEIN Eingriff in das Fahrzeug und stellt als s.g. „OBD“ oder „CAN“ Alarmanlage eine erste, gute Möglichkeit dar. Ich habe lieber eine alleinstehende Lösung, die mich über Handynetz informiert, wenn da wer rumfummelt. Eine Wildkamera mit 3G ist eine gute Wahl oder generell ermöglichen Kameras heute mit eingebauter KI den Einbauort „ungewöhnlich“ zu wählen. Viele haben laute Sirenen eingebaut und alarmieren wie gesagt aufs Handy. Kost nicht die Welt und hat den Vorteil, dass man als Freisteher auch mal die Umgebung draußen während der Nacht absichern kann, die die Teile oft wasserdicht und autark funktionieren. - FENSTER ZU! Gerne bleiben Fenster auf „Lüftungsposition“. Ohne Werkzeug genügt dann ein „RUCK“ mit bloßer Hand und der Dieb kann einsteigen. Bewusstmachen! Auch stellt die Fahrzeughöhe kein Hindernis dar! Entweder ihr habt selbst Leitern verbaut, oder die Diebe sind zu zweit oder Dritt. Es dauert SEKUNDEN: Räuberleiter heißt nicht umsonst so!
KOMPROMISSLOS – Die absoluten MUST HAVES
Eine Versicherung, die Schäden abdeckt, die durch Diebstahl entstanden sind. Gekoppelt mir einer Versicherung von Wertgegenständen im Fahrzeuginneren.
Hören auf das Bauchgefühlt: Wenn ihr ein „merkwürdiges“ Gefühl habt auf einem Stellplatz – Dann fahrt weiter. Manchmal sieht man Menschen herumlungern und nimmt diese gar nicht so bewusst wahr – Aber verdächtiges Auftreten kann dennoch zu einem „unguten Gefühl“ werden und darauf solltet ihr hören.
Erkundigt euch IMMER über Ortstypische Vorfälle. Genannt sei aber auch der „Spiegeltrick“ oder das Problemumfeld „ROM, Italien“.
Nutzt immer das aus, was euch möglich ist. Wenn euer Fahrzeughersteller eine Alarmfunktion als „ON DEMAND“ Dienst anbietet, dann überlegt, ob es das Geld nicht wert ist und ja: Ich weiß… es ist oftmals leider viel Geld.
Sucht euch SEHR genau heraus, an wem ihr euch in Bezug auf eine Alarmanlage wendet, so ihr eine verbauen wollt. Viele Billiglösungen sind NICHT ausreichend funktionssicher. Fehlalarme (typische IR-sensorik etwa…) oder Ausfälle sind ein Problem. Firmen, wie etwa CARATEC und Co. sind etabliert und haben bewiesen, dass sie es können… ja… und lassen sich das quasi VERGOLDEN. Aber wer es ernst meint und sich für eine Alarmanlage entscheidet, sollte sich an Profis wenden.
MELDET UNVERZÜGLICH Diebstahl und Einbruch der örtlichen Polizei und der Versicherung. Ihr müsst einen Vorgang in Gang setzen.
Behaltet euch DIE REISEFREUDE! Wie gesagt ist das Risiko eines Einbruchs und Diebstahls definitiv vorhanden – Aber es DOMONIERT NICHT! Es ist verhältnismäßig selten. Immerhin fahren 98% der Reisemobile ohne solche Vorfälle herum. Es betrifft 2% und ihr solltet folgende DREI PUNKTE BEACHTEN:
- Wählt SINNVOLLEN Mechanischen Schutz und ein für euch SINNVOLLES elektronische Alarmierungspaket.
- ÜBERTREIBT ES NICHT! Bedenkt… wer alles verrammelt, der kommt eventuell selber nicht rein! (Alles von innen verriegelt bis auf die Schiebetür des Van und die ist mit einem Schloss in der Schiene gesichert, das sich plötzlich nicht mehr öffnen lässt… WAS DANN?! Dann gibt es einiges an Schaden.)
- VERSICHERT EUCH. Wer ein Fahrzeug stehlen will, wird es stehlen. Wer einbrechen will, der wird einbrechen. Gegen Profibanden ist NIE ein Kraut gewachsen. Noch seltener als Gelegenheitseinbrüche, die sich abschrecken lassen, sind gezielte Diebstähle dieser Banden – Dann muss der Schaden aber VERSICHERT sein, da er sich nicht verhindern lässt.
Das SPRINTER SPECIAL, HYMER MLT
Der Mercedes Sprinter mag ein wenig robuster sein, als seine Konkurrenz. Dennoch hat er Schwachstellen:
Spezifische Schwachstellen und Stärken des Mercedes Sprinter (Hymer MLT Basisfahrzeug)
Der Mercedes Sprinter, der als Basisfahrzeug für den Hymer MLT dient, bietet im Vergleich zu anderen Chassis-Herstellern spezifische Sicherheitsmerkmale. Es ist wichtig, sowohl die Stärken als auch die potenziellen Schwachstellen zu kennen, um gezielte Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
Wegfahrsperre von Mercedes: Gut oder schlecht?
Die werkseitig verbauten Wegfahrsperren in Mercedes Sprintern sind grundsätzlich vorhanden und tragen zur Basissicherheit bei. Allerdings gibt es hier Nuancen:
- Keine bekannte Anfälligkeit für „Replay-Attacken“: Ein entscheidender Vorteil des Mercedes Sprinter gegenüber Basisfahrzeugen wie dem Fiat Ducato, Iveco-Daily, Citroën Jumper und Peugeot Boxer (ab Baujahr 2006) ist, dass er nicht typischerweise von den sogenannten „Replay-Attacken“ betroffen ist. Diese Methode, bei der das Funkschlüsselsignal abgefangen und repliziert wird, um das Fahrzeug spurlos zu öffnen, ist eine bekannte Schwachstelle bei den genannten Fiat-basierten Modellen. Für den Mercedes Sprinter ist diese spezifische, schwer nachweisbare Einbruchsmethode nicht bekannt.
- Werkseitige Wegfahrsperre ist überwindbar: Obwohl die Mercedes-Wegfahrsperre eine Hürde darstellt, ist sie für versierte Diebe oft kein unüberwindbares Hindernis. Professionelle Banden können diese Systeme umgehen. Es gibt Berichte von Nutzern, die darauf hinweisen, dass Profis, die die Wegfahrsperre überwinden, auch GPS-Jammer einsetzen können, um das Fahrzeug verschwinden zu lassen. Dies deutet darauf hin, dass die werkseitige Sperre allein nicht als absoluter Schutz ausreicht.
- OBD-Schnittstelle als Schwachstelle: Die Onboard-Diagnose-Buchse (OBD) ist eine kritische Schnittstelle, über die Diebe die werkseitig installierte Wegfahrsperre ausprogrammieren und das Fahrzeug starten können. Dies ist eine allgemeine Schwachstelle moderner Fahrzeuge, die auch den Mercedes Sprinter betrifft.
Fazit zur Wegfahrsperre: Die Mercedes-Wegfahrsperre ist besser als ihr Ruf im Vergleich zu Fiat-Modellen, da sie nicht von den „Replay-Attacken“ betroffen ist. Dennoch ist sie für professionelle Diebe nicht unüberwindbar, insbesondere über die OBD-Schnittstelle. Eine zusätzliche, fest verbaute mechanische Wegfahrsperre wie das Bear Lock System wird daher dringend empfohlen, da es einen robusten Schutz gegen den Totalverlust des Fahrzeugs bietet und von der polizeilichen Kriminalprävention empfohlen wird.
Einbruch Fahrerhaustüren des Mercedes Sprinter
Die Fahrerhaustüren des Mercedes Sprinter sind, wie bei vielen Basisfahrzeugen, ein primärer Angriffspunkt für Einbrecher:
- Leichter Zugangspunkt: Die Original-Fahrerhaustüren der Chassis-Hersteller lassen sich teilweise relativ einfach und schnell öffnen. Kriminelle versuchen häufig, diese Türen aufzuhebeln , Schlösser zu manipulieren (z.B. durch Lockpicking, Zylinderziehen oder Aufbohren) oder die kleine Dreiecksscheibe einzuschlagen, um von innen an den Türgriff zu gelangen.
- Notwendigkeit von Zusatzsicherungen: Aufgrund dieser Anfälligkeit sind zusätzliche mechanische Sicherungen für die Fahrerhaustüren des Mercedes Sprinter sehr sinnvoll. Produkte wie HEOsafe-Zusatzschlösser oder Prick-Stop-Bleche werden von innen montiert und erschweren den Einbruch erheblich. Auch einfache DIY-Lösungen wie das Spannen eines Spanngurtes zwischen den Türen können ein weites Öffnen verhindern.
Was ist gut – Was ist schlecht?
Gut am Mercedes Sprinter (als Basisfahrzeug für Hymer MLT):
- Geringe Anfälligkeit für „Replay-Attacken“: Wie bereits erwähnt, ist der Sprinter nicht von den elektronischen Funkschlüssel-Angriffen betroffen, die bei Fiat-basierten Modellen verbreitet sind. Dies eliminiert eine große, schwer nachweisbare Schwachstelle.
- Oft serienmäßiger GPS-Tracker: Mercedes-Fahrzeuge sind häufig bereits ab Werk mit GPS-Trackern ausgestattet. Dies ist ein erheblicher Vorteil für die Wiederbeschaffung des Fahrzeugs im Falle eines Diebstahls, da der Standort verfolgt werden kann. Die Hymer Connect App kann diese Funktionen zudem nutzen und Benachrichtigungen bei Bewegung oder Entriegelung senden.
- Stabile Rahmenfenster im Hymer-Aufbau: Hymer-Wohnmobile sind standardmäßig mit stabilen Rahmenfenstern ausgestattet, die einen besseren Einbruchschutz als die einfacheren Ausstellfenster bieten.
Schlecht (oder verbesserungswürdig) am Mercedes Sprinter (als Basisfahrzeug für Hymer MLT):
- Fahrerhaustüren sind ein Schwachpunkt: Trotz der allgemeinen Qualität des Sprinters sind die Fahrerhaustüren ein häufiger Angriffspunkt, der zusätzliche mechanische Sicherungen erfordert.
- OBD-Schnittstelle ist angreifbar: Die Möglichkeit, die werkseitige Wegfahrsperre über die OBD-Schnittstelle zu umgehen, bleibt eine Schwachstelle, die einen zusätzlichen OBD-Saver sinnvoll macht.
- Kein 100%iger Schutz ab Werk: Wie bei jedem Fahrzeug gibt es keinen hundertprozentigen Schutz ab Werk. Professionelle Diebe können auch hochwertige Systeme umgehen, was zusätzliche, mehrschichtige Sicherheitsmaßnahmen unerlässlich macht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Mercedes Sprinter eine solide Basis mit einigen eingebauten Vorteilen bietet, insbesondere im Vergleich zu Fahrzeugen, die anfällig für „Replay-Attacken“ sind. Dennoch ist es für Besitzer eines Hymer MLT auf Mercedes Sprinter entscheidend, in zusätzliche mechanische Sicherungen für Türen und Fenster sowie in eine robuste, fest verbaute Wegfahrsperre (wie Bear Lock) und einen OBD-Saver zu investieren, um das hohe Diebstahlrisiko von Wohnmobilen effektiv zu minimieren.
OBD Saver
Korrekt: Man kann den ganzen Kabelbaum auch rausruppen, die Kabel suchen und die gesperrte OBD Buchse umgehen. Das kostet aber Zeit, können und Kraft. Was es nämlich für jeden schwächlichen Deppen zu kaufen gibt ist eine kleine BOX mit einem Schalter hinten und der Aufschrift: „IMMO ACTIVATOR“ – Das darf so verkauft werden, weil es offiziell dazu dient eine DEAKTIVIERTE Wegfahrsperre wieder zu aktivieren. Was das Geräte auch kann: Steht der SCHALTER auf OFF… na ja: Genau, dann wird die Serienmäßige Wegfahrsperre DEAKTIVIERT.
Investition für den Dieb: 100€ auf Ebay. Wissen und Können vorausgesetzt: NULL!
Es sind Fälle bekannt, in denen die Wegfahrsperre eines Mercedes Sprinter von Dieben umgangen wurde.
Konkret dazu:
- Bekannte Fälle und Methoden:
- Anfängliche Methode (ECU-Tausch): Als die Diebstähle begannen, wurde festgestellt, dass Kriminelle unter das Fahrzeug gelangten, das werkseitige Motorsteuergerät (ECU) durch ein eigenes ersetzten und dann mit einem passenden Schlüssel den Motor starten konnten.
- Aktuelle Hauptmethode (OBD-Port): In jüngerer Zeit haben Diebe eine Methode gefunden, Sprinter mit einem Computer oder einem anderen Gerät über den OBD-Port zu starten. Der Zugang zum OBD-Port erfolgt dabei oft über ein aufgebrochenes Türfenster. Es wird davon ausgegangen, dass ein Sprinter mit dieser Methode innerhalb weniger Minuten gestohlen werden kann. Laut Danny McGee, Direktor von EVM, werden 90 % der Sprinter-Diebstähle inzwischen über die OBD-Port-Methode durchgeführt. Die restlichen Diebstähle erfolgen durch physisches Anheben des Fahrzeugs oder durch den Zugang zu den Originalschlüsseln.
- Existenz von Umgehungs-Tools: Es gibt auf dem Markt Produkte, wie den „OBDIICA_XXXXXX_IMMO Emulator“, die explizit dafür beworben werden, das Wegfahrsperrensystem von Mercedes-Benz-Fahrzeugen über den OBDII-Port zu umgehen. Diese Tools sollen es ermöglichen, das Fahrzeug zu starten, selbst wenn der Originalschlüssel verloren oder beschädigt ist, und werden auch für „2024 Mercedes-Benz“ Modelle und CR1/CR2-Wegfahrsperrensysteme angeboten. Dies bestätigt die technische Möglichkeit und die Verfügbarkeit von Mitteln zur Umgehung.
Die werkseitige Wegfahrsperre eines Mercedes Sprinter ist zwar vorhanden und bietet einen Grundschutz, ist aber für professionelle Diebe nicht unüberwindbar. Insbesondere die Manipulation über die OBD-Schnittstelle ist eine bekannte und weit verbreitete Methode für den Diebstahl von Sprintern.
Daher ist es, trotz der im Vergleich zu Fiat-Modellen geringeren Anfälligkeit für „Replay-Attacken“ , ratsam, zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen für deinen Hymer MLT auf Mercedes Sprinter-Basis zu ergreifen, insbesondere einen OBD-Saver und eine mechanische Wegfahrsperre wie Bear Lock. Quellen und ähnliche Inhalte